Nachhaltigkeitsbericht 2020

Mit dem Pariser Klimaabkommen haben sich 195 Länder das Ziel gesetzt, die globale Erwärmung auf maximal 2 Grad Celsius zu begrenzen. Um dies zu erreichen, dürfen noch maximal 1.170 Gigatonnen CO₂ in die Atmosphäre emittiert werden. Wenn wir den Emissionsausstoß auf dem heutigen Niveau fortsetzen, ist das für 2 Grad Celsius verfügbare Emissionsbudget bereits in 24 Jahren vollständig erschöpft. Die Folgen wären ein steigender Meeresspiegel, häufigere extreme Hitze- und Kältewellen und ein weitgehend unbewohnbarer Planet.

Die Menschheit erzeugt jährlich mehr als 2 Milliarden Tonnen feste Siedlungsabfälle. Gleichzeitig haben schätzungsweise 3 Milliarden Menschen auf der Welt keinen Zugang zu funktionierender Abfallentsorgung. Infolgedessen gelangen jedes Jahr etwa 8 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane. Das entspricht dem Inhalt eines LKWs alle 60 Sekunden.

Die biologische Vielfalt auf der Erde nimmt ab. Durch rücksichtsloses Handeln und Raubbau an der Natur wird der Zustand der Ökosysteme immer weiter und immer schneller verschlechtert. Die Artenvielfalt auf unserem Planeten schwindet daher. Jedes Jahr sterben etwa 50.000 Arten aus. Das sind mehr als 5 Arten pro Stunde. Weitere 1 Million Tier- und Pflanzenarten sind zudem vom Aussterben bedroht – mehr als je zuvor in der Geschichte der Menschheit.

Die Weltbevölkerung wird in den kommenden Jahrzehnten auf annähernd 10 Milliarden Menschen wachsen. Damit wird auch der Bedarf an Nahrungsmitteln steigen. Durch die Nahrungsmittelproduktion entstehen große Mengen an Treibhausgasen. Gleichzeitig haben Lebensmittelverschwendung und -verluste seit Anfang der 1960er Jahre um 44 Prozent zugenommen. Eine Reduzierung der Lebensmittelverschwendung um 50 Prozent würde eine Netto-Reduzierung der gesamten Treibhausgasemissionen im Bereich von 20–30 Prozent bewirken.

Die Erde ist ein Ort mit außerordentlichen sozialen Ungleichheiten. Mehr als 700 Millionen Menschen, etwa 10 Prozent der Weltbevölkerung, leben heute noch immer in extremer Armut und haben weniger als 1,9 US-Dollar pro Tag zur Verfügung. Grundbedürfnisse wie der Zugang zu sauberem Wasser, Nahrung, medizinischer Versorgung und Bildung sind damit nicht ausreichend gedeckt. Gleichzeitig besitzt das reichste 1 Prozent der Weltbevölkerung 44 Prozent des weltweiten Reichtums.