Nachhaltigkeitsbericht 2020

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Unser Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung

Die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen zeigt sich in vielerlei Hinsicht. Ob ein Unternehmen als „guter Bürger“ sein lokales Umfeld durch Spenden unterstützt, sich den Beziehungen zu den Mitarbeiter*innen widmet oder die Arbeitsbedingungen entlang seiner Zuliefererkette kontrolliert, hängt sehr von der Branche und Größe, aber auch von den Werten eines Unternehmens ab.

Bei Greiner sind wir uns seit mehr als 150 Jahren unserer Verantwortung bewusst. Das bedeutet, dass wir durch transparentes und ethisches Verhalten zur nachhaltigen Entwicklung beitragen und damit den Anforderungen eines zukunftsgewandten, nachhaltigen Unternehmens gerecht werden wollen. Unser Bekenntnis zu ethisch und moralisch einwandfreiem Wirtschaften und sozialer wie auch ökologischer Nachhaltigkeit soll kein Lippenbekenntnis sein.

Um unseren selbstgesteckten Ansprüchen gerecht zu werden, traten wir 2020 dem UN Global Compact bei, die weltweit größte und wichtigste Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Die Vision des UN Global Compact ist eine inklusive und nachhaltige Weltwirtschaft auf Grundlage universeller Prinzipien.

Die Prinzipien des UN Global Compact leiten sich von der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit, der Erklärung von Rio über Umwelt und Entwicklung sowie der Konvention der Vereinten Nationen gegen Korruption ab. Das Ziel der weltumspannenden Bewegung aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft: die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten.

Das zentrale Element des UN Global Compact sind die zehn universellen Prinzipien und die Unterstützung der 17 Ziele Nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals). Wozu wir uns im Rahmen des UN Global Compact konkret verpflichtet haben:

Menschenrechte

  • Prinzip 1: Unternehmen sollen den Schutz der internationalen Menschenrechte innerhalb ihres Einflussbereichs unterstützen bzw. achten und
  • Prinzip 2: sicherstellen, dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig machen.

Arbeitsnormen

  • Prinzip 3: Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen wahren sowie ferner für
  • Prinzip 4: die Beseitigung aller Formen der Zwangsarbeit,
  • Prinzip 5: die Abschaffung der Kinderarbeit und
  • Prinzip 6: die Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Beschäftigung eintreten.

Umweltschutz

  • Prinzip 7: Unternehmen sollen im Umgang mit Umweltproblemen einen vorsorgenden Ansatz unterstützen,
  • Prinzip 8: Initiativen ergreifen, um ein größeres Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt zu erzeugen, und
  • Prinzip 9: die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien fördern.

Korruptionsbekämpfung

  • Prinzip 10: Unternehmen sollen gegen alle Arten der Korruption eintreten, einschließlich Erpressung und Bestechung.
Yolanda Yu (Greiner Bio-One), Operating Manager (Photo)
Yolanda Yu (Greiner Bio-One) Operating Manager

Fokus auf das große Ganze

Der UN Global Compact mit seinen Prinzipien ist ein Schwerpunkt unserer Selbstverpflichtung. Als weltweit tätiges Unternehmen haben wir uns darüber hinaus dazu verpflichtet, zur Erreichung der von der UN beschlossenen Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung beizutragen. Kernstück dieser Agenda 2030 sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – kurz SDGs). Sie definieren die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Dimensionen nachhaltiger Entwicklung und sollen bis 2030 von allen UN-Mitgliedstaaten erreicht werden.

SDGs (Icon)

Alle staatlichen und nichtstaatlichen Akteur*innen sind gefordert, ihren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Ohne Engagement seitens privater Unternehmen können diese Ziele weder international und national noch auf anderen regionalen und lokalen Handlungsebenen umgesetzt werden. Dem Privatsektor wird hierbei eine große Verantwortung übertragen, um die drängenden Herausforderungen der Welt gemeinsam zu lösen.

Wir von Greiner sind uns dieser Verantwortung bewusst und bereit, unseren Teil an Lösungskapazitäten dafür bereitzustellen. Nach Prüfung der Greiner Wertschöpfungskette und unter Einbeziehung unserer Wesentlichkeitsanalyse haben wir vier Nachhaltigkeitsziele in den Fokus unseres Engagements gestellt, bei denen wir die größte Hebelwirkung zur Umsetzung der SDGs leisten können. Diese vier Nachhaltigkeitsziele und unser konkreter Beitrag dazu werden hier vorgestellt.

  • Entwicklungsziel 8
  • Entwicklungsziel 12
  • Entwicklungsziel 13
  • Entwicklungsziel 14

SDG 8

Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

Worum es geht:

Das Wohlstands- und Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahrzehnte sind auf Kosten natürlicher Ressourcen erfolgt. Ökologisch gesehen leben und konsumieren wir mit wenigen Ausnahmen weit über unsere Verhältnisse. Um unseren Ressourcenverbrauch zu decken, wären mehrere Erden notwendig. Der Umstieg auf eine nachhaltigere Wirtschaft und die Einhaltung der planetarischen Grenzen sind unerlässlich. Ziel 8 der SDGs fordert deswegen die weltweite Verbesserung der Ressourceneffizienz in Konsum und Produktion und strebt die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Umweltzerstörung an.

Was wir beitragen:

Als Unternehmen haben wir uns nachhaltiges Wachstum zum Ziel gesetzt. Unser unternehmerisches Wachstum soll und darf nicht zulasten der Umwelt geschehen. Nur wenn wir als Unternehmen im Wachstumsprozess Rücksicht auf die Umwelt nehmen, kann dieser auch nachhaltig sein. Als Arbeitgeber haben wir uns zudem zum Ziel gesetzt, Arbeitsplätze zu schaffen, die menschenwürdig sind und Chancen bieten. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft für Kunst- und Schaumstoffe kann für ein Ende des Raubbaus an der Natur sorgen.

SDG 12

Nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen

Worum es geht:

Eine kontinuierlich wachsende Weltbevölkerung konsumiert immer mehr Ressourcen, als die Ökosysteme bereitstellen können. Damit die soziale und wirtschaftliche Entwicklung im Rahmen der Tragfähigkeit der Ökosysteme stattfinden kann, muss die Art und Weise, wie unsere Gesellschaft Güter produziert und konsumiert, grundlegend verändert werden. SDG 12 fordert nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster, einen umweltverträglichen Umgang mit Chemikalien und allen Abfällen sowie die Verringerung des Müllaufkommens durch Wiederverwertung.

Was wir beitragen:

Die globale Wirtschaft ist gefangen in einer linearen Ökonomie, die im Kern nicht nachhaltig ist. Eine nachhaltige Konsum- und Produktionsweise strebt die Nutzung von Produkten und Rohstoffen an. Praktisch heißt das, Abfälle durch Wiederverwendung und Reparatur bestehender Produkte zu vermeiden. Ist das nicht möglich, werden sie wieder in ihre Ausgangsstoffe, also Rohstoffe, zerlegt und diese wiederverwertet. Abfallvermeidung und Wiederverwendung stehen dabei immer vor dem Recycling. Vor allem Kunst- und Schaumstoffe werden weiterhin linear produziert und konsumiert. Unsere Produkte in den Kreislauf zu überführen, wird daher die zentrale Aufgabe, um SDG 12 zu unterstützen.

SDG 13

Sofortmaßnahmen ergreifen, um den Klimawandel und seine Auswirkungen zu bekämpfen

Worum es geht:

Der Klimawandel stellt eine zentrale Herausforderung für nachhaltige Entwicklung dar. Die Erderwärmung löst Veränderungen im globalen Klimasystem aus. Diese gefährden in wenig entwickelten Weltregionen die Lebensgrundlagen großer Bevölkerungsteile; in entwickelten Gegenden sind vor allem geographisch exponierte Regionen sowie einzelne Wirtschaftszweige wie die Landwirtschaft den Risiken des Klimawandels ausgesetzt. SDG 13 fordert dazu auf, Klimaschutzmaßnahmen auf allen Ebenen einzubeziehen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber klimabedingten Naturkatastrophen zu stärken.

Was wir beitragen:

Die Herstellung der Materialien, die wir verbrauchen, der Produktionsprozess selbst und auch die Logistik rund um unsere Produkte führen zu Emissionen, die den Klimawandel verursachen. Wir werden daher einen Übergang zu einem emissionsneutralen Unternehmen vorantreiben. Neben dem verstärkten Einkauf von erneuerbarer Energie werden wir vor allem auch unseren Materialeinsatz neu denken. Denn wer Materialien im Kreislauf führt und/oder diese nachhaltig herstellt, schützt das Klima. Daneben werden wir auch die Logistik sowie unsere Produktion auf neue Beine stellen, um die Emissionen massiv zu reduzieren und somit die Erderwärmung nicht weiter anzufeuern.

SDG 14

Bewahrung und nachhaltige Nutzung der Ozeane, Meere und Meeresressourcen

Worum es geht:

Verschmutzung, Versauerung und Übernutzung der Ozeane führen zu einer akuten Gefährdung der Meere und ihrer pflanzlichen und tierischen Ressourcen sowie der Artenvielfalt generell. Zusätzlich zur industriellen Fischerei und der industriellen Nutzung von Meeresressourcen setzt der Klimawandel dieses sensible Ökosystem immer mehr unter Druck. Hinzu kommt, dass eine wachsende Weltbevölkerung in Zukunft noch verstärkt auf Ressourcen aus den Meeren angewiesen sein wird. SDG 14 fordert, dass bis 2025 alle Arten der Meeresverschmutzung, insbesondere durch vom Lande ausgehende Tätigkeiten und namentlich Meeresmüll und Nährstoffbelastung, erheblich verringert und die Versauerung der Ozeane auf ein Mindestmaß reduziert wird.

Was wir beitragen:

Mehr als 3 Milliarden Menschen – zumeist in Entwicklungs- und Transformationsländern – haben keinen Zugang zu funktionierenden Abfallwirtschaftssystemen. Vor allem in den großen Städten dieser Welt entstehen dadurch große Probleme. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung, der raschen Urbanisierung und der wirtschaftlichen Entwicklung ist der Umgang mit Müll zu einem der drängendsten Probleme unseres Planeten geworden. Die fehlende Entsorgung betrifft auch Greiner Produkte. Wir haben daher Initiativen eingeleitet, um eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu fördern, in der Müll erst gar nicht entsteht und so nicht zum Problem werden kann. Ob für Kunststoffverpackungen oder Schaumstoffe: Eine Kreislaufwirtschaft schützt Ozeane und Meere und ist der große Hebel zur ökologischen Nachhaltigkeit der Meere.

Sustainable Development Goals (SDGs)
Diese Sammlung an Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen soll weltweit eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene vorantreiben. Die 17 Ziele wurden in Anlehnung an den Entwicklungsprozess der Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) entworfen und traten am 1. Januar 2016 mit einer Laufzeit bis 2030 in Kraft. Sie verstehen sich als ein Kompass für nachhaltige Innovationen und gelten für alle Länder der Erde.
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UN Global Compact
UN Global Compact ist die weltweit größte Initiative für Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit. Mitglieder aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft verpflichten sich freiwillig zur Einhaltung von zehn Nachhaltigkeitsprinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Anti-Korruption.
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Wertschöpfungskette
Die Wertschöpfungskette (engl. Value Chain) beschreibt die Stufen entlang der betrieblichen Gütererstellung in geordneter Reihenfolge. Diese Tätigkeiten schaffen Werte, verbrauchen Ressourcen und sind in verschiedenen Prozessen miteinander verbunden.
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Wesentlichkeitsanalyse
Auch Materialitätsanalyse genannt, identifiziert dieses Analysewerkzeug bedeutende Nachhaltigkeitsthemen für Unternehmen und seine Stakeholder. Die Ergebnisse der Teilanalysen (extern, intern, Stakeholder) fließen in einer Wesentlichkeitsmatrix zusammen.
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