Nachhaltigkeitsbericht 2020

News & Stories

Vielfalt braucht Förderung, Schutz & Wertschätzung

Greiner – das sind 11.238 Mitarbeiter*innen. Greiner ist Vielfalt. Wir lieben diese Vielfalt, wir schätzen sie und wollen sie fördern. Gerade als international agierendes Unternehmen profitieren wir von interkulturellen Kompetenzen, der Sprachenvielfalt, den unterschiedlichen Lebenskonzepten und verschiedenen Herangehensweisen unserer Mitarbeiter*innen.

Eine Vielfalt an kultureller und ethnischer Herkunft, Alter, Geschlecht, Hautfarbe, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität/-ausdruck, geistiger und körperlicher Fähigkeiten sowie verschiedener Lebens- und Arbeitsumstände stärkt uns. Daher haben wir ein „Diversitätsleitbild“ entwickelt, das uns dabei helfen soll, ein gemeinsames und einheitliches Verständnis von Vielfalt zu schaffen. Wir wollen Vielfalt fördern, nicht weil die Menschenrechtskonvention oder die Europäische Grundrechtecharta den Gleichheitsgrundsatz und das Diskriminierungsverbot fürs Private wie fürs Berufliche rechtsverbindlich festgeschrieben haben. Wir fördern Vielfalt, weil wir mit heterogenen Teams besser gerüstet sind, um die Anforderungen unserer heterogenen Kund*innen im nationalen wie internationalen Kontext zu verstehen und erfolgreich die passenden Lösungen zu erarbeiten. Daher setzen wir uns offensiv für Diversität, Perspektivenvielfalt und Chancengerechtigkeit ein.

Isabella Melbinger (Greiner AG), Nachhaltigkeitsmanagerin (Photo)

„Bis 2025 wollen wir den Frauenanteil unter den Führungskräften auf 35 Prozent sowie außerhalb der Produktion auf 50 Prozent erhöhen.“

Isabella Melbinger (Greiner AG) Nachhaltigkeitsmanagerin

Greiner Talks PODCAST

Diesmal zu Gast bei Greiner Talks ist Ana-Cristina Grohnert, Vorstandsvorsitzende der Charta der Vielfalt – eine Initiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen in Deutschland. Sie spricht über Vorurteile, Kultur und die Herausforderung, bestehende Strukturen zu verändern.

Wir schaffen eine Organisationskultur, in der individuelle, soziale und kulturelle Vielfalt wertgeschätzt und Menschen nicht nach Klischees, Stereotypen und Vorurteilen bewertet werden. Im kompetenten Umgang mit Verschiedenheit sehen wir auch ein unerlässliches Qualitätsmerkmal von Greiner Führungskompetenz. Die verschiedenen Perspektiven der Geschlechter vergrößern unser Innovationspotenzial und ermöglichen es uns, bessere Lösungen für unsere Kund*innen zu entwickeln. Um die Gleichberechtigung und insbesondere die Förderung von Frauen zu unterstützen, haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil unter den Führungskräften bis 2025 auf 35 Prozent sowie außerhalb der Produktion auf 50 Prozent zu erhöhen.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist uns als Familienunternehmen ein besonderes Anliegen. Wir möchten betreuungspflichtige Eltern und insbesondere Frauen dabei unterstützen, wieder in das Berufsleben zurückkehren zu können. Auch in Bezug auf Alter ist das „Greiner Wir“ deutlich vielfältiger geworden. Wir sehen das als große Bereicherung und Chance: Das Einbringen unterschiedlicher Erfahrungen und Sichtweisen von Menschen verschiedener Altersgruppen und Karrierestufen ist für unseren Unternehmenserfolg entscheidend. Deswegen ist es für uns selbstverständlich, dass wir den verschiedenen Altersgruppen in unserem Unternehmen mit ihren unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden wollen. Um Chancengleichheit bestmöglich zu gewährleisten und Diskriminierung keinen Raum zu geben, haben wir eine Whistleblowing-Plattform etabliert. Diskriminierungsfälle jeglicher Art können anonym über tell-greiner.com von unseren Mitarbeiter*innen genauso wie von Kund*innen und Geschäftspartner*innen gemeldet werden.

Verteilung unserer 11.238 Frauen & Männer nach Sparten1

Verteilung unserer 11.238 Frauen & Männer nach Sparten (Kreisdiagramm)
1 Der Standort der Greiner AG ist keiner Sparte zugeordnet und wird in dieser Darstellung auch nicht extra ausgewiesen.

Frauenanteil je Arbeitsbereich

Administration

Frauenanteil je Arbeitsbereich – Administration (Balkendiagramm)

Produktion

Frauenanteil je Arbeitsbereich – Produktion (Balkendiagramm)

Gleichberechtigung zur Selbstverständlichkeit machen

Die Women’s Empowerment Principles (WEP) sind Führungsgrundsätze eines Unternehmens, die Frauen am Arbeitsplatz, auf dem Arbeitsmarkt und in der Gemeinschaft stärken. Mit dem Untertitel „Equality means business“ (Gleichstellung zahlt sich aus) betonen die Prinzipien die wirtschaftlichen Vorteile, die mit der Gleichstellung der Geschlechter und der Stärkung von Frauen in Unternehmen einhergehen. Zu den Prinzipien einer gleichstellungsfreundlichen Führungskultur gehören laut WEP vor allem:

  • eine faire Behandlung aller Männer und Frauen im Erwerbsleben,
  • die Förderung der Bildung, der Ausbildung und der beruflichen Entwicklung von Frauen,
  • die Förderung der Gleichstellung durch gemeinschaftliche Initiativen und Lobbyarbeit sowie
  • die Messung und Veröffentlichung der Fortschritte im Bereich Gleichstellung.

Mit der Unterzeichnung unterstützen wir die Women’s Empowerment Principles und verpflichten uns dazu, die Umsetzung der Chancengleichheit und die Förderung von Frauen auch in unserem Unternehmen voranzutreiben. Dazu gehört, dass wir auch in unserem Unternehmen traditionell gewachsene Strukturen und Rahmenbedingungen hinterfragen und verändern werden, sollten sie sich als Hindernis auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung bei Greiner herausstellen. Dabei ist uns ganz klar, dass wir es mit einem Prozess zu tun haben, der nicht von heute auf morgen umgesetzt sein wird. Doch wir werden diesen Weg Schritt für Schritt fortsetzen, um auch in diesem Managementbereich zu jener Greiner Exzellenz zu gelangen, die wir in den anderen Bereichen unserer Unternehmenskultur beanspruchen. Insofern wollen wir das Motto dieses Berichts gerade auch im Bereich Chancengleichheit und Frauenförderung geltend machen: Wer, wenn nicht wir!

Gender Pay Gap in den Fokus nehmen

Aufgrund der Tatsache, dass es immer noch deutliche Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen in Österreich gibt und der österreichische Gender Pay Gap deutlich über dem EU-Durchschnitt liegt, ermöglicht das österreichische Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend die Beratung von Unternehmen zur Gestaltung transparenter Entgeltsysteme und fairer Karrierechancen. Aufgrund des hohen Anspruches in Gleichstellungsfragen an uns selbst nehmen wir an diesem Projekt teil. Wir können dabei noch mehr an Information hinsichtlich Vergütungsgerechtigkeit zwischen Männern und Frauen generieren und Maßnahmen u.a. in den Bereichen Einkommen sowie Karriere- und Laufbahnplanung ableiten. Dieses Projekt knüpft zudem an die Erkenntnisse aus der Gehaltsanalyse unserer Initiative Organizational Clarity an und hilft uns, die firmeninterne Gleichstellungspolitik noch weiterzuentwickeln.

Frauen in Führungspositionen

Greiner

Frauen in Führungspositionen – Greiner (Balkendiagramm)

Greiner Bio-One

Frauen in Führungspositionen – Greiner Bio-One (Balkendiagramm)

Greiner Packaging

Frauen in Führungspositionen – Greiner Packaging (Balkendiagramm)

NEVEON

Frauen in Führungspositionen – NEVEON (Balkendiagramm)

Greiner Extrusion

Frauen in Führungspositionen – Greiner Extrusion (Balkendiagramm)
Bianca Vintila (NEVEON), Human Resources Managerin (Photo)

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Gleichberechtigung und insbesondere die Förderung von Frauen zu unterstützen.“

Bianca Vintila (NEVEON) HR-Entwicklungsmanagerin

Gegensatz Familie und Beruf auflösen

Um den Frauenanteil in Führungspositionen bis 2025 auf 35 Prozent zu erhöhen, braucht es vor allem auch entsprechende Voraussetzungen, um Familie und Beruf besser vereinbar zu machen. Einen konkreten Schritt zur Umsetzung dieser Vereinbarkeit setzt Greiner Packaging damit, dass auch Führungspositionen temporär in Teilzeitbeschäftigung ausgeübt werden können. Zur Förderung der Flexibilität des Arbeitsplatzes können Mitarbeiter*innen (auch abseits allfälliger Corona-bedingter Homeoffice-Regelungen) sowohl in der Firma als auch remote arbeiten.

Rückkehr aus der Karenz erleichtern

Damit der Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtert wird, bietet Greiner Packaging die Möglichkeit eines Gesprächs noch während der Karenzzeit, um die Rückkehr ins Unternehmen besser zu organisieren und damit für beide Seiten planbarer zu machen. Zunächst steht dabei der zwanglose Austausch mit der jeweiligen Führungskraft im Vordergrund. Das gibt der*dem Greiner Mitarbeiter*in die Möglichkeit, sich über das aktuelle Firmengeschehen am Laufenden zu halten. Damit ist sichergestellt, dass der*die Mitarbeiter*in bereits vor der Rückkehr über wesentliche Veränderungen informiert ist. Gleichzeitig kann bei diesen Gesprächsterminen zur Vorbereitung eines reibungslosen Wiedereinstieg auf die jeweils individuellen Bedürfnisse, zum Beispiel allfällige Betreuungspflichten, Rücksicht genommen werden. Zudem ist es wünschenswert, bei diesen Wiedereinstiegsgesprächen auch die Karrierepläne und Arbeitserwartungen der Mitarbeiter*innen zu thematisieren, damit diese an den Platz in unserem Unternehmen zurückkommen, wo sie ihre Kompetenzen bestmöglich einsetzen können.