Nachhaltigkeitsbericht 2020

News & Stories

Science Based Targets bis 2023

Die Reduktion unserer Emissionen wird auch in Zukunft das zentrale Thema unserer Nachhaltigkeitsagenda sein. Wir haben uns erst kürzlich verpflichtet, bis spätestens 2023 Science Based Targets zu etablieren. Die 2018 definierten Ziele sollen dann von Klimazielen abgelöst werden, die im Einklang mit den Vorgaben zur Erreichung des Pariser Klimaabkommens stehen. Die Integration und Fortführung unserer Arbeit der vor- und nachgelagerten Scope-3-Emissionen werden hier ein wichtiges Thema sein. Im Rahmen der Etablierung von Science Based Targets werden wir bis 2023 auf absolute Reduktionsziele umsteigen. Damit dies gelingt, wurden wir im Jahr 2020 Teil eines Projekts des WWF geworden, der Unternehmen aus Österreich dabei begleitet, Science Based Targets zu etablieren.

Science Based Targets Initiative

Die Initiative Science Based Targets (SBTi) entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen CDP, dem UN Global Compact, dem World Resources Institute und dem World Wide Fund for Nature (WWF). Die SBTi definiert und fördert Best Practices in der wissenschaftsbasierten Zielsetzung und bewertet unabhängig die SBTs von Unternehmen. Das SBTi bewertet und genehmigt SBTs, garantiert eine externe Validierung und stellt sicher, dass die Ziele von Unternehmen im Einklang mit dem Pariser Abkommen stehen. Wissenschaftsbasierte Ziele bieten Unternehmen einen klar definierten Weg zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und helfen so, die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern und das Unternehmenswachstum zukunftssicher zu machen. Ziele gelten als wissenschaftlich fundiert, wenn sie mit dem übereinstimmen, was die neueste Klimawissenschaft als notwendig erachtet, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Konkret bedeutet dies die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau und die Fortsetzung der Bemühungen, die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Kompensation von Emissionen

Während die Reduzierung unseres Energiebedarfs, die Verbesserung unserer Effizienz und die Steigerung des Grünstromanteils in Summe in den kommenden Jahren zu einer massiven Verbesserung unserer Emissionsbilanz führen werden, müssen wir auch über die Kompensation von Emissionen nachdenken. Klimakompensation ist ein Instrument des Klimaschutzes, das dazu dient, aktuelle Treibhausgasemissionen auszugleichen. Dabei gilt aber der Grundsatz: Erst wenn sich Treibhausgase nicht mehr vermeiden und reduzieren lassen, ziehen wir für unser Vorgehen deren Ausgleich in Betracht. Da die Kompensation von Emissionen nicht am Anfang stehen darf, haben wir hier noch keinen strategischen Fahrplan entwickelt, sondern unseren Fokus zunächst auf den Bereich der Emissionsreduktion gelegt. Nichtsdestotrotz werden wir auch bei Kompensationen aktiv werden und bis 2023 eine Roadmap für den Ausgleich verbleibender Emissionen entwickeln. In den letzten Jahren haben sich immer mehr Standards auf dem Markt für freiwillige Kompensation etabliert. Bei der Entwicklung unserer Roadmap werden internationale Standards wie zum Beispiel der Verified Carbon Standard (VCS) oder der Gold Standard eine zentrale Rolle spielen.

CO2-Bepreisung muss sein

In unserem ersten Nachhaltigkeitsbericht 2018 hatten wir uns das Ziel gesetzt, einen internen CO2-Preis festzulegen. Diese Etablierung ist noch nicht abgeschlossen, was vor allem damit zu tun hat, dass wir bei der Berechnung unserer Scope-1- und Scope-2-Emissionen in den vergangenen zwei Jahren Neuberechnungen und damit einhergehend Korrekturen vorzunehmen hatten. Wir mussten daher unsere Pläne für einen internen CO2-Preis verschieben. Verschoben heißt aber nicht aufgehoben: Bis 2023 wollen wir einen neuen Anlauf nehmen und uns mit der internen Besteuerung von Emissionen auseinandersetzen.

Klimaschutz-A-Team werden

Wir haben uns vor Jahren dazu verpflichtet, transparent mit unseren Emissionen und unserer Klimabilanz umzugehen. Daher veröffentlichen wir unseren Emissionsausstoß alle zwei Jahre in unserem Nachhaltigkeitsbericht und jährlich bei CDP. 2020 haben fast 10.000 Unternehmen ihre Umwelt- und Klimadaten über die CDP-Datenbank veröffentlicht. Lediglich 277 davon schafften es auf die Klimawandel-A-Liste. Da wir uns in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessern konnten, setzten wir uns 2018 zum Ziel, bis 2020 eine B-Note zu erhalten. Nachdem wir dieses Ziel erreicht haben, setzen wir uns neuerlich ein ambitioniertes: Wir wollen unseren Score weiter verbessern und zu den Unternehmen auf der prestigeträchtigen A-Liste aufschließen. Um das Ziel eines A-Score bis 2024 zu erreichen, wird vor allem eine weiterführende Integration von klimabezogenen Risiken und Chancen in unseren Managementprozessen nötig sein.

Unsere CDP-Bewertung im Bereich Klima

Unsere CDP-Bewertung im Bereich Klima (Grafik)

So schnell wie möglich klimaneutral werden!

Ein Projekt, auf das wir besonders stolz sind, ist die Teilnahme am klimaaktiv pakt2020. Der klimaaktiv pakt2020 ist eine Initiative des österreichischen Umweltministeriums mit dem Ziel, österreichische Großbetriebe als Vorreiter für eine klimaverträgliche Wirtschaft zu gewinnen. Nur zwölf Firmen haben den strengen Auswahlkriterien entsprochen und durften an diesem Klimabündnis teilnehmen. Die Greiner Packaging Austria war eine der zwölf ausgewählten Firmen und ist dem Pakt im Jahr 2013 beigetreten. Mit allen Paktpartner*innen wurden freiwillige, aber verbindliche Klimaschutzziele vereinbart. Die nationalen Vereinbarungen stellten dabei den Mindeststandard dar, den es von den Paktpartner*innen zu überbieten galt. Als Berechnungsbasis wurde der Energieeinsatz von 2005 herangezogen.

Tanja Zauner (Greiner Packaging), Technikerin (Photo)

„Wir haben nur einen Planeten. Klimaschutz steht daher über allem. Ich bin froh, dass wir uns als Unternehmen erst kürzlich dazu verpflichtet haben, bis spätestens 2023 Science Based Targets zu etablieren.“

Tanja Zauner (Greiner Packaging) Technikerin
Zielvereinbarungen des klimaaktiv pakt2020

 

 

Nationale
Mindestziele
bis 2020

 

GPA
Paktziele
bis 2020

Reduktion der CO2-Emissionen

 

16%

 

21%

Steigerung der Energieeffizienz

 

20%

 

40%

Mindestanteil an Erneuerbarer Energie

 

34%

 

63%

Anteil an Erneuerbarer Energie im Verkehr

 

10%

 

10%

Bis auf den Anteil der erneuerbaren Energien im Bereich Mobilität (5,7 Prozent) hat Greiner Packaging Austria ihre Ziele nicht nur erreicht, sondern deutlich übertroffen. Im Rahmen des Abschlusses der klimaaktiv pakt2020 Partnerschaft wurde die Greiner Packaging Austria im Oktober 2020 von der österreichischen Umweltministerin Leonore Gewessler ausgezeichnet. In Summe hat Greiner Packaging Austria im Rahmen des Pakts 61 Maßnahmen umgesetzt und dabei 8.580 MWh an Energie eingespart. Auch die Gesamtperformance aller am Pakt beteiligten Unternehmen kann sich sehen lassen. Gemeinsam haben diese von 2005 bis 2020 ihre Treibhausgasemissionen um 50 Prozent senken, ihre Energieeffizienz um 33 Prozent steigern und ihren Einsatz erneuerbarer Energieträger auf 60 Prozent erhöhen können.

CDP
Diese Non-Profit-Organisation mit Sitz in London erhebt anhand von standardisierten Fragebögen auf freiwilliger Basis Daten und Informationen zu CO2-Emissionen, Klimarisiken und Reduktionszielen und -strategien von Unternehmen. Das CDP verwaltet die mittlerweile weltweit größte Datenbank ihrer Art.
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CO2
Das Kohlendioxid mit dieser chemischen Formel ist ein wichtiger Bestandteil des globalen Kohlenstoffzyklus. Es ist ein Gas, das natürlich in der Erdatmosphäre vorkommt und einen Teil der von der Erde abgestrahlten Wärme absorbiert und zurückstrahlt. Durch menschliche Aktivitäten steigt die CO2-Konzentration in der Atmosphäre massiv an, wodurch dieser Treibhauseffekt verstärkt wird, was letztendlich zur Klimaerwärmung führt.
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Pariser Klimaabkommen
Das Übereinkommen von Paris ist die erste umfassende und rechtsverbindliche weltweite Klimaschutzvereinbarung zwischen 190 Vertragsparteien. Es wurde im Dezember 2015 auf der Pariser Klimakonferenz (COP21) geschlossen und gibt einen globalen Rahmen zur Bekämpfung des Klimawandels vor.
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Treibhausgasemissionen
Anthropogene Treibhausgase entstehen bei der Herstellung und Verbrennung fossiler Brennstoffe, bei Aktivitäten der Landwirtschaft, bei Entwaldungs- und Industrieprozessen sowie der kommunalen Entsorgung von Abfällen und Abwässern. Das Emittieren von Kohlenstoffdioxid, Methan, Lachgas und anderen Treibhausgasen bei diesen Aktivitäten verändert die Zusammensetzung der Atmosphäre und ist ein maßgeblicher Treiber für den Klimawandel.
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UN Global Compact
UN Global Compact ist die weltweit größte Initiative für Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit. Mitglieder aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft verpflichten sich freiwillig zur Einhaltung von zehn Nachhaltigkeitsprinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Anti-Korruption.
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Vorindustriell
Laut Weltklimarat IPCC wird darunter der Zeitraum zwischen 1850 und 1900 verstanden. Dieser Zeitraum wird herangezogen, um die Erderwärmung bis zur heutigen Zeit zu berechnen.
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