Ressource Wasser schützen

Wasser ist ein existentieller Lebensgrundstoff für Mensch, Tier und Pflanze. Von den weltweiten Wasserreserven sind nur knapp 3 Prozent Süßwasser – der Rest ist Salzwasser. Wasser wird von Bevölkerung, Industrie und Gewerbe als Trink- und Brauchwasser genutzt. Die Industrieunternehmen und das verarbeitende Gewerbe entnehmen das notwendige Wasser zu etwa 75 Prozent aus Flüssen, Seen und Talsperren. Die Trinkwasserversorger decken hingegen ihren Bedarf zu knapp 70 Prozent aus Grund- und Quellwasser. Landwirt*innen entnehmen 76 Prozent der benötigten Menge zur Beregnung von Ackerkulturen, Obst und Gemüse aus Grund- und Quellwasser.

Unsere Produktionsprozesse sind zwar sehr energieintensiv, verbrauchen im Vergleich mit anderen produzierenden Industrien jedoch kaum bis gar kein Wasser. Für die Aufrechterhaltung unseres Betriebs wird Wasser in der Produktion vorwiegend zur Kühlung benötigt. Danach führen wir das Wassers wieder zurück. Für den Betrieb von sanitären Anlagen wird Wasser natürlich ebenfalls gebraucht. Mehr als 80 Prozent des in Summe von uns verwendeten Wassers entnehmen wir dem Grundwasser, der Rest entfällt auf die kommunale Wasserversorgung. Dank der geschlossenen Kühlkreisläufe, die wir mit Hilfe von Plattenwärmetauschern, Freikühleranlagen und Kältepumpen betreiben, können wir die Ressource Wasser so effizient wie möglich nutzen.

Bei der Wasserentnahme ist vor allem der starke Anstieg des Oberflächenwassers im Jahr 2020 auffallend. Dies ist auf die laufende Verbesserung der Datenqualität zurückzuführen. Unser Gesamtwasserverbrauch, also die Differenz aus Wasserentnahme und -rückführung ist seit 2018 um rund 20 Prozent gesunken und lag im Jahr 2020 bei 46.024m³.

Gesamtwasserverbrauch (m³)

Um Wasser noch effizienter nutzen zu können, bedarf es eines spezifischeren Blicks auf die Regionen, in denen sich unsere Standorte befinden. 2020 haben insgesamt neun Standorte eine lokale wasserbezogene Risikobewertung durchgeführt.

Zudem wollen wir die Evaluierung der Auswirkungen von Wasser in unserer Wertschöpfungskette durch eine gezielte Auswertung der Lieferant*innenbewertungen nutzen. Da Wasser im Vergleich zu den anderen bei uns eingesetzten Ressourcen keine wesentliche Rolle spielt, möchten wir den Blick vor allem auf jene Regionen richten, die laut Einstufung des vom WWF entwickelten Water Risk Filters als „water stressed area“ bezeichnet werden¹. Dem Prinzip „global denken, lokal handeln“ folgend, werden wir Wassereinsparungspotenziale vor allem an unseren Standorten in diesen Regionen in den Vordergrund stellen. Aktuell befinden sich 20 Greiner Produktionsstandorte in solchen wasserarmen Regionen. Im Berichtjahr 2020 wurden lediglich zwei Wassereffizienzmaßnahmen in diesen wasserarmen Gebieten umgesetzt. Um einen besseren Beitrag für eine effizientere und nachhaltigere Nutzung von Wasser zu leisten, werden wir im kommenden Berichtszeitraum alle Standorte in Wasser-Risikogebieten auf ihre Wassereinsparungspotenziale hin überprüfen und eine Wasser-Richtlinie für alle Greiner Standorte entwickeln. Aktuell haben nur 6 Greiner Standorte eine Wasser-Richtlinie. Dies werden wir ändern.

Da wir im Berichtszeitraum die Datenerfassung nochmals ausgeweitet haben, konnten wir auch unsere CDP-Bewertung im Bereich Wasser von C- auf B- steigern. Wir werden auch künftig daran arbeiten, unser CDP-Ranking weiter zu verbessern.

Unsere CDP-Bewertung im Bereich Wasser

¹ Standorte, welche gemäß WWF Water Risk Filter 2020 in Gebieten mit einem generellen operationalen Risiko/Einzugsgebietsrisiko gleich oder über Faktor 3 liegen