Bei Energieeffizienz auf dem richtigen Weg
Um unsere Energieeffizienz und den damit verbundenen Fortschritt zu messen, betrachten wir die Energieeffizienz-Kennzahl (kWh pro 1.000 Euro Umsatz): Hier wollen wir bis 2025 um 10 Prozent und bis 2030 um 20 Prozent effizienter werden. Für die Produktion unserer Produkte mussten wir seit 2018 weniger Energien einsetzen und konnten so Emissionen einsparen. Seit 2018 sind wir um 18 Prozent energieeffizienter geworden und damit gut auf dem Weg, unser Ziel zu erreichen. Obwohl die Entwicklung in die richtige Richtung geht, müssen wir aber auch anerkennen, dass die Energieeffizienzgewinne in erster Linie aus der Umsatzsteigerung bei Greiner Bio-One resultieren. Neben den erzielten Verbesserungen hat sich die spezifische Energieeffizienz in zwei Sparten auch leicht verschlechtert.
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20181 |
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2019 |
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2020 |
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Greiner |
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329 |
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322 |
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269 |
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Greiner Bio-One |
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169 |
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152 |
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120 |
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Greiner Packaging |
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497 |
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501 |
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508 |
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NEVEON |
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203 |
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200 |
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158 |
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Greiner Extrusion |
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138 |
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141 |
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150 |
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Die Energieeffizienz unserer Produktion spielt eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität, weswegen wir uns auch hier ein Ziel gesetzt haben. Deswegen sind Maßnahmen und Projekte in diesem Bereich wichtig, um Ineffizienzen und Leckagen (Verluste) aufzudecken und zu beheben. Nur so können wir ganzheitlich Emissionen reduzieren. Im Jahr 2020 haben wir so Energieeinsparungen von fast 6.500 MWh erzielt, dies entspricht einer Reduktion von ca. 3.000 t CO2-Äquivalenten.
Eingesparte Energie
Wie wir unseren ökologischen Fußabdruck berechnen
Die Berechnung des Corporate Carbon Footprints ist ein wichtiger Baustein unserer Nachhaltigkeitsstrategie Blue Plan. Durch die Analyse unserer CO2-Emissionen ist es möglich, Reduktionspotenziale zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu entwickeln, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen. In der Vergangenheit haben wir die Emissionen aus unseren Geschäftsaktivitäten aus Scope 1 und 2 berechnet, wobei 2018 als Basisjahr dient. In der Treibhausgasbilanz 2020 haben wir die Emissionsberechnung erstmals auch auf Scope-3-Kategorien erweitert. Insgesamt wurden durch die Geschäftsaktivitäten von Greiner Scope-1- und 2-Emissionen in Höhe von 162.016 t CO2e verursacht1. Unsere Emissionen, die wir in der Produktion zu verantworten haben, sind demnach seit 2018 um 3 Prozent gestiegen.
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2018 |
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2019 |
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2020 |
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Scope 1 |
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21.134 |
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23.539 |
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31.488 |
Scope 2 (market-based) |
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136.595 |
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143.440 |
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130.528 |
Scope 2 (location-based) |
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217.605 |
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221.938 |
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234.621 |
Scope 3 |
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– |
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– |
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1.314.589 |
Emissionen Scope 1 & 2 (t CO2e)*
Der Anstieg unserer Emissionen hat einerseits mit unserem Geschäftswachstum zu tun, andererseits damit, dass unsere Maßnahmen zur Reduzierung unserer Scope-1- und Scope-2-Emissionen mit dem Wachstum nicht Schritt halten konnten. Vor allem in unserer Verpackungssparte Greiner Packaging sind die Scope-2-Emissionen gestiegen. Die technologischen Verfahren der Sparte Greiner Packaging, verbunden mit insgesamt 22 Standorten in aller Welt, sorgen dafür, dass wir unseren Schwerpunkt zur Emissionsreduktion auf diese Sparte legen.
Aufgrund fehlerhafter Energiedaten und einer genaueren Berechnungsmethodik haben wir unsere Emissionen rückwirkend neu berechnet. Im Vergleich zu unserem ersten Nachhaltigkeitsbericht 2018 entstehen durch die Neuberechnung unserer Emissionen größere Unterschiede der Scope-1-Emissionen. Wir hatten uns 2018 zudem als Ziel gesetzt, bis 2020 die Emissionen aus Scope 3 in unsere Berichterstattung zu Treibhausgasemissionen aufzunehmen. Dies ist mit diesem Bericht gelungen.
Nichtsdestotrotz werden wir weitere Anstrengungen unternehmen, um unser Klimareporting zu verbessern. Das GHG-Protokoll unterscheidet insgesamt zwischen 15 Kategorien für Scope-3-Emissionen. In dieser Berichterstattung sind die Scope-3-Kategorien „Eingekaufte Güter und Dienstleistungen“, „Abfall“, „Brennstoff- und energiebezogene Emissionen“ und „Transport und Verteilung (vorgelagert)“ berücksichtigt. Emissionen von ozonabbauenden Substanzen entstehen im Rahmen unserer Produktionen nicht und werden hier daher nicht behandelt.
Spezifische CO2-Emissionen um die Hälfte senken
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unsere spezifischen Emissionen (Scope 1 und 2) bis 2025 um 38 Prozent und bis 2030 um 53 Prozent zu senken. Unsere absoluten und spezifischen Emissionen sind von 2018 auf 2019 leicht gestiegen und im darauffolgenden Jahr gesunken – absolut um 3 Prozent, die spezifischen Emissionen um 25 Prozent. Grund für die massive Reduktion der spezifischen Emissionen ist primär das Wachstum der Greiner Bio-One. Als ein im Life Science Sektor tätiges Unternehmen war die Sparte besonders von der Corona-Pandemie betroffen: Aufgrund ihrer Produktpalette erlebte diese Sparte eine verstärkte Nachfrage und konnte so die eingesetzte Energie je erwirtschaftetem Euro reduzieren. So lagen unsere spezifischen Emissionen im Jahr 2018 noch bei 111 kg pro 1.000 Euro Umsatz2, im Jahr 2020 konnten wir diese auf 84 kg pro 1.000 Euro Umsatz reduzieren.
1 Scope 1 und 2 (marktbasierter Ansatz)
2 In unserem Nachhaltigkeitsbericht 2018 lagen unsere spezifischen Emissionen bei 143 kg CO2. Aufgrund korrigierter Energiedaten und der daraus folgenden Neuberechnung unserer Emissionen wurde die Datenbasis von 2018 aktualisiert.
Das Treibhausgasprotokoll (Greenhouse Gas Protocol) ist ein weltweit gültiges Instrument zur Berichterstattung über Treibhausgasemissionen. Unternehmen nützen diese Standards zur Erstellung von Treibhausgasbilanzen. Die Emissionen werden dabei in folgende drei Bereiche (Scopes) unterteilt.
- Scope 1
Erfasst werden direkte Emissionen, die aus den eigenen Anlagen des Unternehmens stammen. - Scope 2
Strom, Dampf, Wärme oder Kälte, die zugekauft werden und daher außerhalb eines Unternehmens zu indirekten Emissionen führen, werden hier bilanziert. - Scope 3
Hierzu zählen alle sonstigen indirekten Emissionen, die aus unternehmensfremden Tätigkeiten wie der Herstellung und den Transport eingekaufter Güter oder der Verteilung, Nutzung und Entsorgung eigener Güter entstehen